Elementarversicherung

May 4, 2022

Als Hauseigentümer ist die Wohngebäudeversicherung ein Muss. Ein Glück, dass dies mittlerweile der Großteil der Eigentümer erkannt und ihre Gebäude gegen die Grundgefahren Feuer (inkl. Blitzschlag, Explosion und Implosion) Leitungswasser, Überspannung, Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel abgesichert hat. Viele potentielle Schäden und deren Kosten sind somit abgedeckt. Nichtsdestotrotz, hat die die Flutkatastrophe des Sommers 2021 gezeigt, dass Deutschland den Konsequenzen des Klimawandels ausgesetzt, aber gleichzeitig nicht ausreichend angepasst ist. Das Wissen hinsichtlich Extremwetterereignissen ist grundlegend greifbar. Ebenso wird die Gefahr des Klimawandels abstrakt wahrgenommen. 

Doch wie konkret bezieht sich das auf die eigene Gefährdung? Welche Leistungen enthält eine Elementarschadenversicherung? Tritt nicht die jeweilige Landesregierung für die Opfer von Elementarschäden ein? 

Beginnen wir mit der letzten Frage. Eigentümer sollen die Eigenverantwortung gezogen werden, weswegen die Hilfsfonds für Opfer von Elementarschäden dementsprechend gestrichen wurden und Hilfszahlungen nur noch diejenigen erhalten, die sich nicht hätten selbst versichern können. Nun zum Deckungsumfang einer Elementarschadenversicherung. Grundsätzlich umfasst die Elementarschadensversicherung acht Leistungspunkte, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen werden. 

Überschwemmung 

Von einer Überschwemmung im Kontext der Elementardeckung spricht man, wenn Oberflächenwasser, wie beispielsweise eines stehenden oder fließenden Gewässers, bedingt durch starke Witterungsniederschläge Grund und Boden überflutet. Ist das niederschlagsbedingte Austreten von Grundwasser an der Erdoberfläche ursächlich für eine Flut, ist dies ebenso versichert. 

Rückstau 

Liegt ein Hochwasserereignis vor, läuft an erster Stelle die Kanalisation voll. Hat diese ihr maximales Fassungsvolumen überschritten, tritt das Wasser aus den Gullideckeln hervor. Je mehr Wasser sich in der Kanalisation befindet, desto höher ist der Druck in den Leitungen der Kanalisation. Dieser kann so hoch sein, dass sich das Wasser durch die Ableitungsrohre zurück ins Gebäude drückt und Verunreinigungen verursacht. Hochwasser ist in diesem Kontext also nicht nur für Gebäude in tieferen, sondern gleichermaßen für Gebäude in höheren Lagen, die an sich vor Überschwemmung geschützt wären, relevant. 

Schneelast 

Belasten Schneemassen die Dächer von Gebäuden, wie insbesondere von Flachdachbauten, sind diese dem Gewicht oftmals nicht gewachsen und geben nach. 

Lawinen 

Schnee- oder Eismassen, die einen Berghang hinabrutschen, versteht man als versicherte Lawine. 

Erdrutsch 

Erosion durch Wind und Niederschläge wirken durchgehend auf Hänge ein. Hierdurch kann der Hang mit der Zeit oder durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren an Festigkeit verlieren und abrutschen. Schäden die dadurch entstehen, sind im Rahmen der Elementarschadenversicherung abgedeckt. 

Erdfall 

Hierunter werden natürliche Erdabsenkungen verstanden, welche sich durch unterirdische Entwässerung, Höhlenbildung, Erdfälle und Wasserschwinden auszeichnen. In der Geologie und der Geomorphologie wird in diesem Zusammenhang von sogenannten Karsthöhlen gesprochen. 

Erdbeben 

In Deutschland werden Jahr für Jahr etliche Erdbeben gemessen, dabei tritt eine Stärke von 4-5 auf der Richterskala circa alle 18 Monate vor. Aber auch bei leichteren Beben, die beispielsweise dafür sorgen dass Ziegeln vom Dach fallen oder Risse in der Fassade entstehen, werden im Rahmen der Elementarschadendeckung übernommen. 

Vulkanausbruch 

Die 53 über die gesamte Fläche Deutschlands verteilten Vulkane sind größtenteils erloschen. Dennoch werden, zumindest die Vulkane in der Eifel, nur als schlafend eingeordnet. Es liegt also kein aktiver Vulkanismus vor, dennoch sind die Voraussetzungen für eine erneute Aktivität gegeben. Da es im Kontext von Vulkanausbrüchen weder Regelmäßigkeiten noch bestimmte Intervalle zwischen zwei Ausbrüchen gibt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass ein Vulkanausbruch in Deutschland per se nicht ausgeschlossen ist. 

Natürlich sind die Überschwemmungs- und Hochwasserereignisse die Elementargefahren, die zu den meisten Versicherungsfällen führen. Gleichwohl ist die Welt einem stetig voranschreitenden Klimawandel ausgesetzt, weswegen die Deckungserweiterung um die Elementargefahren eine grundsolide Absicherung gegen bestehende und zukünftige Schadensereignisse darstellt. 

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